Sonntag, 21. Dezember 2008

Strafe und Disziplin

1. Definitionen:
Strafe:
Sanktion gegenüber normverletzendem Verhalten; psychische/physische Strafen; der Begriff ist oft negativ besetzt
Disziplin:
Befolgen von Geboten und Verboten, Unterordnen einer Autorität
2. Absätze:
Umschreibung:
Die Begriffe „Strafe“ und „Disziplin lassen sich sowohl durch Metaphern, als auch Vergleiche gekonnt umschreiben.
Beispiele:
Es gibt neben psychischen Strafen, auch Physische, die weitaus weniger sinnvoll erscheinen.
Synonyme:
Jede Menge Synonyme für „Strafe“ existieren, angefangen von Abrechnung bis Zwangsmaßnahme.
Antonyme:
Auch mindestens so viele Antonyme, wie Synonyme zu „Strafe“ sollten unseren Wortschatz beherrschen.
Funktionsbeschreibung:
In erster Linie soll Strafe, so wie Disziplin den Maßnahmen im Bereich der Erziehung (auch Rechtswissenschaften, Psychologie, etc.) dienen. Eine Strafe ist eine Sanktion gegenüber normverletzendem Verhalten der Kinder bzw. Schüler. Dieser aggressive Akt der Autoritätsperson gegenüber dem Zögling soll zu dessen Einsichtigkeit von unangemessenem Verhalten führen, sowie die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung dieses Verhaltens stark mindern. Zweifel an Ausführungen der Strafe wurden erst in jüngster Zeit geäußert. So lehnt vor allem die auf Menschenrechte basierte Pädagogik die Strafe ab, weil sie die Identität und das Selbstbestimmungsrecht des Kindes stark beeinträchtigt.
Über- und Unterbegriffe:
Die Über- und Unterbegriffe von „Strafe“ und „Disziplin“ spannen sich über Bereiche wie Schule, Sport, und Rechtswissenschaften.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Fachaufsatz „Die Räuber" - Friedrich Schiller

Das Drama „Die Räuber wurde um 1780 von Friedrich Schiller geschrieben. Schiller war damals sehr geprägt von den Gedanken des Sturm und Drangs. Der Sturm und Drang fand dessen Höhepunkt in der Aufklärung. Ein wesentliches Merkmal war, dass das Universalgenie- in diesem Falle Karl von Moor- über dem Tyrannen- Franz, sein Bruder- steht. Im Folgenden werde ich das Bild der Tyrannei und das Bild der damaligen Gesellschaft, wie es im Werk entworfen wird, wie aktuell beides in der heutigen Zeit erscheint, und meinen größt-hinterlassenen Eindruck erörtern.

In diesem Werk ist Franz genau jene Art von Tyrann, wie die Vorstellung von jenen in der Zeit des Sturms und Drangs war. Schon im ersten Akt der ersten Szene fällt er als Intrigant auf. „Schändlicher, Dreimal schändlicher Karl! […]“ (1., 1., S.11) Hier macht er seinen Bruder Karl vor Maximilian, dem Vater schlecht. Er erwähnt auch, dass Karl sich schon als Kind schändlich verhalten habe. Nun überredet er Maximilan Karl einen Brief zu schreiben und nutzt das schamlos aus. „Darum [wegen Maximilians Krankheit] wird’s besser sein, Ihr überlasst das Schreiben mir.“ Nun möchte Franz auch Amalia, die Geliebte von Karl, auf seine Seite zeihen, und schreckt vor Lügen nicht zurück. „Freilich nun, wie kann ein Jüngling [Karl] den Reizen einer Metze Widerstand tun?“ In der darauf folgenden Szene überredet er Hermann, der sowieso mehr von Franz als von Karl hält, Maximilian die Nachricht zu überbringen, dass Karl gestorben sei. „Höre dann, Hermann! […] – kleide dich um- mach dich ganz unerkenntlich, laß dich beim Alten melden […] hättest ihn [Karl] auf der Wahlstatt den Geist aufgeben sehen.“ (2., 1., S.44) Als Maximilian aus Schreck über der Botschaft, sein geliebter Karl sei gestorben, angeblich selbst stirbt, jubelt Franz darüber, dass er nun der Herr sei. „Franz hüpft frohlockend herein. FRANZ. Tot! schreien sie tot! Itzt bin ich Herr.“ (2., 2., S.54) Nun da Franz der Herr über das Schloss ist, möchte er Amalia zu seiner Gatten nehmen. Sie aber weigert sich, und er droht ihr sie in ein Kloster zu schicken, oder sie als Mätresse zu benutzen. „FRANZ. Franz, der Beneidete, der Gefürchtete, erklärt sich freiwillig für Amalias Sklaven- AMALIA. […] Du hast meinen Geliebten ermordet, und Amalia soll dich Gemahl nennen! du-“ (2., 1., S.77) Doch im 5. Akt überkommen Franz Zweifel. Er möchte sich davon überzeugen, dass er für seine Sünden nicht büßen muss, und lässt einen Pater kommen, um ihm zu beweisen, dass Gott nicht existiert. Er scheitert jedoch. „MOSER. Vatermord heißt die eine [Sünde], Brudermorde die andere- Was macht Euch auf einmal so bleich?“ (5., 1.) Schließlich aber erdrosselt sich Franz aus Angst vor den Konsequenzen seiner Handlungen.

Nun werde ich erklären wie die damalige Gesellschaft dargestellt wird, Die Verehrung des Vaters hatte damals einen sehr hohen Stellenwert. So gründet Karl die Räuberbande, weil er denkt, dass er nie u seinem Vater zurückkehren kann.
„MOOR. Warum ist dieser Geist nicht in einen Tiger gefahren, der sein wütendes Gebiß in Menschenfleisch haut? Ist das Vatertreue? Ist das Liebe für Liebe? Ich möchte ein Bär sein, und die Bären des Nordlands wider dies mörderische Geschlecht anhetzen – Reue, und keine Gnade! – Oh ich möchte den Ozean vergiften, daß sie den Tod aus allen Quellen saufen! Vertrauen, unüberwindliche Zuversicht, und kein Erbarmen!“ (1., 2.)
Auch Schwüre hatten eine große Bedeutung. So ist Karls Schwur, die Räuber niemals zu verlassen wichtiger, als die Liebe zu Amalia. Amalia ist eine sehr charakterstarke Frau, denn sie widersteht Franz und wartet nach Jahren immer noch auf ihren Geliebten Karl. Sie schwelgt in Erinnerungen an ihn. „AMALIA. […] In eben dieser Laube beschwur er [Karl] mich, keiner andren Liebe […]“ Ein positiver Charakter ist auch Daniel, der in seinen moralischen Vorstellungen in einem inneren Konflikt zwischen Gehorsam gegenüber dem Herrn (Franz) und der christlichen Pflicht steht.

Im Gegenzug dazu werde ich nun diese Werte in der heutigen Gesellschaft erörtern. Vater- und Bruderliebe würde heutzutage niemals so ernst genommen werden, dass der Sohn zum Verbrecher wird, nur weil ihn der Vater nicht mehr liebt. Ausgenommen in der Kriminalliteratur. Auch Schwüre werden einfach nur dahingesagt, um etwas zu bestärken, aber sicher nicht um diesen oder jenen Schwur das restliche Leben einzuhalten. Amalia würde in der Zeit der Emanzipation wohl mehr als naive Frau mit unverrückbarem Glauben an Karl angesehen werden. Charaktere wie Daniel würden zwar in Bezug auf sein moralisches Handeln als positiv eingeschätzt werden, aber auch als ein wenig altmodisch und sehr religiös.

In diesem Zusammenhang hat Karl bei mir den größten Eindruck hinterlassen. Aus Verzweiflung darüber, nie mehr zum Schloss zurückkehren zu können, gründet er die Räuberbande. Er raubt und mordet sogar, doch seine „Robin Hood“- Ideologie gefällt mir. Sein schlechtes Gewissen übertrumpft ihn wegen den Kranken, Alten und Kindern, die die Bande ermordet hat, um Roller zu retten. In diesem ganzen Tumult lässt ihn seine Liebe zu Amalia nicht los, und er möchte eigentlich so gerne zum Schloss zurückkehren, um sie zu heiraten. Seine Moralvorstellungen in Bezug auf Bruderliebe sind ebenfalls sehr beeindruckend. Auch nachdem er auf Franz’ Betrug draufgekommen ist, würde er ihn nie ermorden.

Schlussendlich möchte ich erwähnen, dass Franz absolut dem Tyrannenbild im Sturm und Drang entspricht, dass sich unsere Moralvorstellungen bis heute so gravierend geändert haben, dass es fast scheint, als hätten wir Keine, und dass Karl damals wie heute sehr beeindruckend wirkt.